 | Dieser Komet wurde am 17. Januar 1948 von Carl A. Wirtanen entdeckt. Er umkreist die Sonne auf einer elliptischen Bahn, deren sonnennächster Punkt (Perihel) etwas innerhalb der Erdbahn, der sonnenfernste Punkt (Aphel) knapp innerhalb der Jupiterbahn liegt. Die Umlaufzeit um die Sonne beträgt 5,44 Jahre und der letzte Periheldurchgang war am 12. Dezember 2018. Danach rauschte er am 16. Dezember 2018 in etwa 11,6 Millionen Kilometer (rund 30-fache Mondentfernung) an der Erde vorbei.
Am Tag davor (15.12.) gab es wenigstens eine optimistische Vorhersage über ein Zeitfenster mit großen Wolkenlöchern. Ich baute daher mein Equipment nachmittags auf.
Gegen 23 Uhr wurde es in der Plejadenregion tatsächlich klarer und ich konnte fast eine Stunde lang auf den Kometenkopf nachführen und 45 einminütige Aufnahmen machen. Da doch Dunstfelder durchzogen, waren davon nur 30 Bilder brauchbar und helle Sterne hatten den typischen "Wasserdampfhalo".
Mit DeepSkyStacker im Kometenmodus ließen sich die Bilder stacken, zeigten aber nur den Kopf mit Koma (ich hatte gehofft, eine Schweifandeutung sehen zu können).
Aufnahmedaten: Kamera: Walimex Pro mit Blende 2,8 (F=130mm) an ASI071MC-Pro mit Gain 240, Offset 65 und Sensorkühlung auf -15°. Nachführung: Guidingkamera QHY5L-IIm an parallel montiertem Sucher. Montierung Ioptron: IEQ45. Brauchbare Bilder: 30 x 1 Minute. Stacking mit DSS und Ausarbeitung in Photoshop CS 3.
Mehr wird dank des Gruselwetters wohl nicht zu sehen sein (am 25.12. könnte es mal soweit aufklaren, dass man den Kometenkopf dicht beim Hauptstern Capella des Sternbilds Fuhrmann) im Fernglas sehen kann.
Fotograf: Detlef Lind |